Der Weimaraner

Der Weimaraner zählt zu den kontinentalen Vorstehhunden und lässt sich als Rasse bis 1891 zuchtbuchmäßig zurückverfolgen. Betreut wird die Rasse in Österreich vom 1924 gegründeten Österreichischen Weimaranerverein.

In seiner Gesamterscheinung ist der Weimaraner ein mittelgroßer bis großer, kräftiger Jagdgebrauchshund mit einem Stockmaß bei Rüden bis 70 cm und bei Hündinnen bis 65 cm. Er wird in zwei Haarvarianten gezüchtet; dem häufiger vorkommenden kurzhaarigen und dem selteneren langhaarigen Weimaraner. Die Farbe beider Schläge ist ein einfarbiges silber -, reh -, oder mausgrau; weiße Abzeichen in geringem Umfang an Brust und Zehen sind zulässig.

Der Kopf des Weimaraners mit seinem langen kräftigen Fang, dem geraden oder leicht nach oben gebogenem Nasenrücken, dem geringen Stopp und dem deutlich hervortretenden Hinterhauptstachel sowie die langen gedrehten Behängen sind rassetypisch. Genauso wie das bernsteinfärbige Auge, das bei Welpen himmelblau ist und sich mit zunehmendem Alter zu einem dunklen Bernsteingelb färbt.

Die Körperform des Weimaraners ist etwas länger als hoch. Der lange und gut bemuskelte Rücken befähigt den Hund zu einem eleganten und raumgreifenden Galopp. Der Bewegungsablauf ist harmonisch, fließend und elegant.

Der Weimaraner ist bei entsprechender Abrichtung ein vielseitiger und leichtführiger Jagdhund, der seine ihm gestellten Anforderungen im Feld, Wasser und Wald sowohl vor, als auch nach dem Schuss souverän meistert. Darüber hinaus soll der Weimaraner passioniert, aber nicht mit einem „überschießenden Temperament“ ausgestattet sein. So sind für seine Arbeitsweise Ausdauer, Finderwillen und Planmäßigkeit bei ausgeprägter Führigkeit typisch. Eine hektische und überpassionierte Arbeitsweise dagegen ist nicht Zuchtziel der Rasse. Verbreitet ist zudem die Neigung des Weimaraners, mit tiefer Nase zu arbeiten. Diese besondere, und von den Führern eines Weimaraners geschätzte Anlage, prädestiniert ihn vor allem zur Arbeit nach dem Schuss, d.h. für die Schweißarbeit und für das Verlorenbringen. Schließlich ist eine notwendige Wildschärfe ein Zuchtziel der Rasse, wie auch Wesensfestigkeit, Gesundheit und soziale Verträglichkeit.

Trotz dieser Vielseitigkeit verfügt der Weimaraner über rassespezifische Eigenschaften, die von Kennern bzw. Liebhabern der Rasse geschätzt werden, aber Interessenten unbedingt vor einer Kaufabsicht bekannt sein sollten.

Zunächst zeichnet den Weimaraner eine manchmal aufdringliche Anhänglichkeit gegenüber seinem Führer und den ihm bekannten Personen aus.

Hieraus resultiert die außerordentliche Leichtführigkeit der Rasse sowie seine unermüdliche Bringfreude und leichte Abrichtbarkeit insgesamt. Charakteristisch für den Weimaraner ist als Resultat der engen Bindung an Personen, Familie und Haus des Besitzers zudem der  angewölfte Schutztrieb. Gerade diese rassespezifische natürliche Anlage, die den Weimaraner auch für den Schutzdienst geeignet erscheinen lässt, muss aber sowohl bei der Abrichtung als auch bei der Haltung berücksichtigt werden, wenn es nicht zu Problemen kommen soll.

Schließlich sind es diese „geistig-seelischen“ Eigenschaften des ohnehin nicht frühreifen Weimaraners gepaart mit einer durchweg hohen Intelligenz, auf die ein Führer seine Ausbildung abstimmen muss. Auf „stupides Pauken“ reagiert er daher nicht selten mit Arbeitsverweigerung.

Ein Weimaraner will respektiert, konsequent aber liebevoll behandelt und nicht zum bloßen „Befehlsempfänger“ degradiert werden.